Die therapeutische Liposuktion
Hierbei werden die Fettzellen nach Verabreichung der
Tumeszenzlösung
mittels 4mm dünner Kanülen entfernt, die unter leichte Vibration gesetzt werden. Die Tumeszenzlösung bewirkt die Aufschwemmung des Fettgewebes, das sich so leichter vom umliegenden Gewebe lösen lässt. Nach etwa 20-30 Minuten der Einwirkzeit der Tumeszenzlösung kann mit der eigentlichen Fettabsaugung begonnen werden.
Dieses Verfahren ermöglicht eine
schonende Absaugung
ohne Verletzung von Nerven, Lymph- und Blutgefäßen. Das Risiko für Blutungen während der OP wird ebenfalls minimiert. Je nach Größe des Behandlungsareals werden mehrere kleine Einschnitte in die Haut vorgenommen, um das Fettgewebe mit der Kanüle erreichen zu können.
Zumeist bleibt ein Teil der injizierten Tumeszenzlösung im Gewebe zurück. Dieser Rest fließt langsam in den nächsten postoperativen Stunden über die kleinen Wunden ab. Die durch das Lipödem verursachte Druckempfindlichkeit verbessert sich bereits nach wenigen Tagen. Für gewöhnlich sind Sie nach einer Woche wieder arbeitsfähig.
Für die erfolgreiche Behandlung des Lipödems sind meist mehrere Eingriffe – zwischen drei und fünf – erforderlich.
Die Zeit vor der Operation
Eine begleitende Diät vor oder auch nach dem Eingriff kann in manchen Fällen sinnvoll sein.
Bitte sprechen Sie uns an, wenn Sie unsicher sind.
Eine Reduzierung des Zigarettenkonsums bewirkt eine Verbesserung der Durchblutung und damit auch eine bessere Wundheilung!
Am Tag der Operation
Am Operationstag brauchen Sie nicht nüchtern sein, eine Kleinigkeit kann gefrühstückt werden.
Alkohol dürfen Sie nicht zu sich nehmen und auf gar keinen Fall vorher oder nachher rauchen!
Vergessen Sie den Laborbefund der
Blutuntersuchung nicht und teilen Sie uns bitte auch noch einmal mit, welche Medikamente Sie einnehmen oder in der Woche vor der Fettabsaugung eingenommen haben.
Es ist ratsam, sich am Operationstag bequem zu kleiden, da Sie durch die Tumeszenzlösung und die Miederkompression in ihrer Bewegungsfreiheit etwas eingeschränkt sein können.
Da ein Teil der Tumeszenzlösung in den ersten 24- 48 Stunden wieder aus den Hautschnitten herausläuft, sollten Sie Kleidung tragen, die gut auswaschbar ist, am besten auch dunklere Farben.
Ablauf der Operation
Zunächst wird das Operationsfeld im Stehen angezeichnet. Noch einmal besprechen wir den Ablauf. Dann legen Sie sich auf den OP-Tisch.
In der Regel wird Ihnen eine Verweilkanüle in eine Armvene gelegt, damit im Bedarfsfall Flüssigkeit und Medikamente verabreicht werden können. Wir können Ihnen ein leichtes Beruhigungsmittel sowie ein Schmerzmittel spritzen, damit Sie ein wenig die unvermeidliche Anspannung verlieren. Danach wird die Tumeszenzlösung ins Unterhautfettgewebe gespritzt. Das schmerzt entweder überhaupt nicht oder nur sehr wenig. Die unterspritzten Hautareale werden nach und nach taub. Sollte ein umschriebenes Gebiet nicht ganz taub sein, kann jederzeit etwas von der Tumeszenzlösung nachgespritzt werden. Nach Unterspritzen der Tumeszenzlösung muss diese für etwa eine halbe Stunde einwirken, damit sie gut von den Fettzellen
aufgenommen werden kann. Nach Einwirken der Lösung wird erst mit der eigentlichen Operation begonnen.
Die Operationsdauer kann insgesamt 2 - 3 Stunden betragen. Lassen Sie sich dadurch aber nicht verunsichern, denn zum einen können Sie sich in der Einwirkphase entspannen und zum anderen erfordert die Methode eine langsame und damit gewebeschonende Vorgehensweise
Nach Abschluss der Fettabsaugung werden die kleinen Hautschnitte vernäht oder geklebt, es läuft dann in den nächsten
Stunden noch Restflüssigkeit ab.
Danach werden die kleinen, max. 4 mm großen Schnitte, mit Kompressen und Pflastern versorgt. Darüber wird dann entweder
die vorhandene flachgestrickte Kompressionsstrumpfhose (Kompressionskleidung bitte mitbringen) gezogen. Trotzdem
kommt es häufig dazu, dass noch Flüssigkeit aus den kleinen Wunden fließt. Wir empfehlen Ihnen daher, für die Nacht eine
wasserundurchlässige Unterlage im Bett zu platzieren.
Zur Überwachung bleiben Sie noch einige Zeit bei uns, bevor Sie nach Hause entlassen werden. Aufgrund der örtlichen
Betäubung werden die betroffenen Hautareale noch Stunden lang taub sein. Wenn die Wirkung nachlässt, können leichte
Schmerzen oder Missempfindungen auftreten, die Sie im Bedarfsfall zum Beispiel mit Novalgin mindern können.
Wegen der Gefahr von Nachblutungen sollten Sie kein Aspirin (Acetylsalicylsäure) einnehmen! Sie dürfen unter keinen
Umständen am Steuer eines Autos nach Hause oder ins Hotel fahren. Sie müssen sich entweder abholen lassen oder ein Taxi
nehmen! Von längeren Autofahrten nach der Operation raten wir ab (Thrombosegefahr) und empfehlen Ihnen deshalb eine
Übernachtung in einem nahegelegenen Hotel.
Es ist ratsam, dass eine erwachsene Person nach Entlassung aus der Klinik die ersten 24 Stunden bei Ihnen ist. Am
Operationstag sollten Sie nach der Fettabsaugung viel trinken (Obstsäfte, Mineralwasser, Kräutertee), aber keinen Alkohol.
Das Abendessen sollte leicht sein. Sollten etwaige Probleme auftreten, melden Sie sich bitte bei uns. Am Tag der Operation
empfehlen wir frühes Zubettgehen. Dennoch ist Bewegung sehr wichtig, da so die verbliebene Tumeszenzlösung besser
resorbiert wird. Gegen einen kleinen Spaziergang ist nichts einzuwenden. Eine zu starke körperliche Belastung sollten Sie
jedoch in den ersten vier Wochen vermeiden!
Die Zeit nach der Operation
Am Tag nach der Operation sollte eine Wundkontrolle erfolgen. Dabei wird auch noch einmal der Sitz der Kompression überprüft. Die Kompressionshose hat den Zweck, das Unterhautfettgewebe zusammenzudrücken (ähnlich einem ausgedrückten Badeschwamm), damit sich in den schmalen Tunneln, die bei der Fettabsaugung entstehen, keine Flüssigkeit ansammelt.
Die Kompressionshose soll mindestens einen Monat lang über Tag und Nacht getragen werden. Anschließend ist es ratsam und angenehm, die Hose noch weitere zwei bis drei Monate länger tagsüber zu tragen. Tragepausen sollten so kurz wie möglich gehalten werden. In der ersten Woche nach der Absaugung sollten Sie wenn möglich drei manuelle Lymphdrainagebehandlung von Ihrem Lymphtherapeuten durchführen lassen. Bitte sorgen Sie bereits im Vorfeld der Operation für entsprechende Termine.
Nach einer Woche kann die Lymphdrainagefrequenz dann auf zwei Behandlungen pro Woche gesenkt und in der Regel vier Wochen nach der OP beendet werden.
Für 10 Tage erhalten Sie von uns ein Privatrezept für Ihre Thromboseprophylaxe (niedermolekulares Heparin), sowie für eine Woche ein Antibiotikum zum Schutz vor Infektionen, da bei der Absaugung eine verhältnismäßig große Wundfläche entsteht.
An dieser Stelle möchten wir noch einmal deutlich hervorheben, dass auch bei sorgfältigster Arbeit in seltenen Fällen Dellen und Unregelmäßigkeiten auftreten können.
In diesen Fällen heilt das Bindegewebe des Körpers ungleichmäßig ab. Auch Blutergüsse können ein Problem darstellen. Wir versuchen, diese Probleme durch unsere Vorgehensweise mit sehr viel Tumeszenzlösung, sehr feinen Kanülen und modernster Technik zu vermeiden. Doch trotz größter Sorgfalt und aller eingebrachten Erfahrungen sind derartige
Begleiterscheinungen nicht immer vermeidbar und von Patient zu Patient unterschiedlich.
Sehr entscheidend ist auch, dass Sie möglichst lange eine Kompression auf die behandelten Areale ausüben und dies nach Möglichkeit 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche. Denn eines der häufigsten Probleme bei Liposuktionen ist nicht, dass die Operation fehlerhaft durchgeführt wurde, sondern dass die Aufklärung nicht ausreichend ist und damit auch die Nachbehandlung nicht konsequent genug durchgeführt wurde. Sollten dennoch Unregelmäßigkeiten nach abgeklungener Heilung (12 Monate) bestehen, so bieten wir eine kostenfreie Korrektur an.
Duschen (mit Pflastern) ist ab dem Tag nach der OP erlaubt; betroffene Körperregionen beim Trocknen bitte nur ganz leicht abtupfen, nicht reiben oder rubbeln. Das erste Wechseln der Kompressionsstrumpfhose sollten Sie auf keinen Fall allein und im Stehen durchführen. Durch den Wegfall der Kompression ist es möglich, dass es zu Kreislaufproblemen wie Schwindel und
Ohnmachtsgefühlen kommen kann. Sie sollten außerdem in den ersten 4-5 Tagen langes Sitzen vermeiden.
Bitte beachten Sie, dass Sie nach der Operation auf der Waage nicht deutlich weniger wiegen. Ihr Körper lagert ab dem 1. postoperativen Tag bis ca. 6 Wochen nach dem Eingriff deutlich Wasser ein und Sie können u.U. sogar vorübergehend ein
wenig mehr wiegen. Optisch erkennen Sie allerdings schon am Tage nach der Absaugung deutlich eine Reduktion der abgesaugten Areale.
NACH DER OPERATION
Bitte beachten Sie, dass Sie nach der Operation auf der Waage nicht deutlich weniger wiegen werden.
Ihr Körper lagert ab dem 1. postoperativen Tag bis ca. 6 Wochen nach dem Eingriff
deutlich Wasser ein und Sie können u.U. sogar vorübergehend ein wenig mehr wiegen. Optisch erkennen
Sie allerdings schon am Tag nach der Absaugung eine deutliche Reduktion der behandelten Areale.